Während Teile der halleschen Öffentlichkeit die Einweihung des neuen Erdgas-Sportparks zum Anlass nehmen, das von HFC Präsident Michael Schädlich als „Fußball-Tempel“ bezeichnete Stadion als große Errungenschaft für die Stadt zu feiern, kommt beim Stadtverband Halle von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch weiterhin keine Jubelstimmung auf.
„Wir vermissen angesichts der ausschließlich euphorischen Berichterstattung der Stadionereignisse auch die notwendige kritische Perspektive. Bei all der Freude über die nun verbesserten Bedingungen für die Profiabteilung des HFC muss auch danach gefragt werden, welche dringend erforderlichen Investitionen in die
Breitensport-Infrastruktur der Stadt Halle nun infolge des kostenintensiven Stadionneubaus automatisch nachrangig behandelt bzw. ganz ausbleiben werden“, so Julia Burghardt, Stadtvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Halle.
Ein Blick in andere Städte der Region wie Dresden oder Magdeburg, die in den letzten Jahren ebenfalls umfangreiche Stadioninvestitionen getätigt haben, zeigt, dass auch dort stets aufs Neue Diskussionen zu Zuschüssen der Kommune hinsichtlich der laufenden Betriebs- und Instandhaltungskosten geführt werden müssen.
„Schon alleine die Tatsache, dass die Stadt Halle mit einem beanstandeten Haushalt aktuell und auf absehbare Zeit viele sinnvolle Investitionen nicht beginnen kann, sollte zu einem Nachdenken über die Priorität von Investitionen anregen“, so Julia Burghardt abschließend. „Notwendig sind Investitionen mit Augenmaß statt Großprojekte. Das ist es, was die Stadt im Moment braucht.“