Nach langer, schwerer Krankheit ist Annerose Runde am 13. Oktober 2011 verstorben. Für viele von uns war Annerose eine jahrelange Begleiterin, einigen eine gute Freundin.
Ihr politisches Engagement war immer begleitet von Tatkraft, Enthusiasmus und Ideenreichtum – und trotz ihrer 79 Jahre schienen ihre Kräfte unbegrenzt. Der Krebs hat ihr die Kraft genommen, auch wenn sie bis zuletzt teilnahm am Lauf der Welt und weiter Ideen schmiedete.
Annerose hat auf vielfältige Weise grüne Politik gestaltet. Am Herzen lagen ihr insbesondere die Frauen- und Gleichstellungspolitik, wo sie sich nicht nur in Halle zum Beispiel als langjährige Sprecherin des Frauenpolitischen Runden Tisches einbrachte, sondern auch auf Landes- und Bundesebene in den Grünen Fachgremien mitarbeitete. Aber auch die Bildungspolitik und Fragen der frühkindlichen Bildung waren ihr ein wichtiges Anliegen. Für die Belange von Migrantinnen und Migranten setzte sie sich fortwährend ein und führte selber bis zuletzt Deutschkurse für AussiedlerInnen durch.
Die Kommunalpolitik begleitete sie aktiv seit den Wendezeiten. In der ersten Wahlperiode war sie von 1991 bis 1994 selber Stadträtin, seitdem durchgehend sachkundige Einwohnerin. Nach der Kommunalwahl 2009 war sie für die Grüne Stadtratsfraktion sachkundige Einwohnerin im Sportausschuss und Mitglied im Präventionsbeirat. Auch in unserem Stadtverband war sie aktive Begleiterin, zeitweise auch als Vorstandsmitglied.
Annerose hat sich seit Jahren intensiv in der grünnahen Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt engagiert. Seit 2002 arbeitete sie dort im Vorstand mit und bereicherte die dortige Bildungsarbeit, setzte sich für “ihre” Themen ein und sorgte so für eine entsprechende Wahrnehmung, wo andere drüber weg schauten.
Die gemeinsame Arbeit mit Annerose war immer bereichernd und anregend, auch weil ihr eine zupackende Entschlusskraft zu Eigen war, die vieles Bewegte. Oft nahm sie dabei nicht den offensiven und sichtbaren Weg, vieles erreichte sie leise im Gespräch und mit Überzeugungskraft. Ihr Engagement war von unschätzbarem Wert. Wir werden das Ausmaß der Lücke, die sie hinterlässt, wohl erst in Zukunft richtig einzuschätzen wissen.
Die Beisetzung findet am Freitag, den 04. November 2011, um 13.00 Uhr auf dem Südfriedhof statt.