Pressemitteilung vom 15. Oktober 2012
Zur Zukunft der umstrittenen Hochstraße zwischen Halle-Neustadt und der Altstadt stehen mit Blick auf den Verkehrsentwicklungsplan 2025 notwendige Entscheidungen an. Der Stadtverband Halle (Saale) von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte mit einem Verkehrskonzept der Zukunft langfristig auf die Hochstraße verzichten. Zu dem Beschluss des Stadtverbands erklärt Oliver Paulsen, Vorsitzender der halleschen Grünen:
„Die Hochstraße ist eine tiefe Wunde in Halles Innenstadt. Drei große Vorteile hätte der Verzicht auf dieses Bauwerk der „autogerechten Stadt“ der 1970er Jahre: Weniger Lärm und Schadstoffe, die Überwindung der gebauten Trennung zwischen Altstadt und Glaucha sowie eine bessere Sichtbarkeit der Franckeschen Stiftungen.“
„Momentan fahren – mit weiter sinkender Tendenz – noch rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag und Richtung auf der Hochstraße. Angesichts dieser Auslastung, der momentanen Verkehrsströme und des derzeit vorherrschenden individuellen Mobilitätsverhaltens können wir nicht sofort auf die Hochstraße verzichten sondern müssen nach mittelfristig umsetzbaren Alternativen suchen“, so Paulsen.
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kommen, allein schon aufgrund der Verantwortung für die knappen städtischen Kassen, keinerlei neuen, kostenintensiven Bauprojekte wie z.B. ein Tunnel oder ein dritter Saaleübergang in Frage. Halle braucht vielmehr eine kostengünstige, intelligente Lösung. Hierfür müssen aber jetzt die Weichen gestellt werden.
Paulsen: „Grundsätzlich können die Verkehrsprobleme unserer Stadt nur mit einem anderen Verständnis großstädtischer Mobilität gelöst werden: Ein umfangreiches und komfortables ÖPNV-Angebot, bessere Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger sowie der Ausbau von Car-Sharing sind Bausteine für ein Verkehrskonzept der Zukunft.“
Als Zwischenziel auf diesem Weg tritt der Stadtverband Halle (Saale) von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rahmen des Zeithorizonts des Verkehrsentwicklungsplans 2025 für eine Teil-Stilllegung einer Brückenhälfte der Hochstraße ein. Auf die Südbrücke direkt an den Franckeschen Stiftungen kann verzichtet werden, da das prognostizierte Verkehrsaufkommen zwischen Franckeschen Stiftungen und Glauchaer Platz mittelfristig über den Querschnitt der Nordbrücke abzuwickeln sein wird. Solange die verkehrliche Sicherheit besteht, kann die Südbrücke als Ausweichtrasse für die notwendige Teilsanierung der Nordbrücke Verwendung finden, um dann nach einer Bewährungsphase der Ein-Brücken-Lösung schließlich ganz abgerissen zu werden.