Die Mitgliedervollversammlung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle (Saale) hat am 26. Juni den folgenden Beschluss gefaßt:
„Wir sind der Überzeugung, dass unsere Tiere ein Anrecht auf ein artgerechtes Leben ohne unnötiges Leiden haben.“(Bundestagswahlprogramm 2013 von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Seite 167)
Obwohl Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen wurde, müssen wir uns weiter z.B. für Verbesserungen im Tierschutzgesetz auf Bundesebene wie auch für eine artgerechte Haltung von Tieren in den Kommunen einsetzen.
Im Bund braucht es unser Engagement für ein bundesweites Wildtierverbot in Zirkussen, das momentan im Bundestag blockiert wird. Viele Zirkustiere müssen unter schwierigen und nicht artgerechten Bedingungen leben und leiden unter oft gewalttätigen Dressuren. Dieses betrifft insbesondere Wildtiere, für deren Haltung in der Regel nicht umsetzbare Anforderungen notwendig sind.
Ein jeder und eine jede von uns hat es in der Hand: Wer wildtierfreie Zirkusse besucht und sein persönliches Umfeld für die schwierigen Lebensbedingungen von Tieren in Zirkussen sensibilisiert sorgt mit dafür, dass auch in unserer Stadt weniger Geschäfte mit dem Leid von Tieren gemacht werden kann.
Mangels einer bundesweiten Regelung bitten wir die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein Wildtierverbot auf kommunalen Flächen weiter zu prüfen und sich für einen Beschluss des Stadtrates einzusetzen, der es der Stadtverwaltung ermöglicht keine öffentlichen Plätze mehr Unternehmen mit Wildtierhaltung zur Verfügung zu stellen.
Wir werden in Gesprächen mit Verantwortlichen im Stadtrat, in der Verwaltung und in der Zivilgesellschaft für dieses Thema sensibilisieren und sie zum Handeln auffordern. Der zukünftige Verzicht der Rentierhaltung durch die Stadt sowie der Stopp der Zurschaustellung auf dem Weihnachtsmarkt ist ein klares Signal für mehr Tierschutz und zeigt, dass ein Umdenken auch in Halle möglich ist.
Wir kritisieren Zirkusse, die mit dem Auftreten von Wildtieren in der Innenstadt (Elefanten auf dem Marktplatz, Lamas in der Leipziger Straße) um Besucher werben. Die Stadtverwaltung fordern wir auf, zukünftig von Zirkussen übergebene, kostenlose Eintrittskarten nur noch weiterzugeben, wenn sichergestellt ist, dass dort keine Wildtiere gehalten werden. Da jeder (auch angeblich dressierte) Elefant ein unkontrollierbares Wildtier bleibt, sollte jeder werbewirksame Gang mit Elefanten über den Marktplatz dem Ordnungsamt gemeldet werden. Nur so wird eine Sensibilisierung und verstärkte Beobachtung durch die Verwaltung erreicht.
Eine lebenswerte Stadt ist für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Halle auch eine Stadt mit weniger in Zirkussen eingesperrten und auf öffentlichen Plätzen ausgestellten Wildtieren. Wir unterstützen deshalb aktiv die „Initiative Wildtierfreier Zirkus Halle (Saale)“.