Im Rahmen der Veranstaltungswoche „25 JAHRE FRIEDLICHE REVOLUTION“ veranstaltet die grüne Landtagsfraktion am Samstag, 8. November, 17:30 im Zazie Kino & Bar einen Filmabend. Zu sehen ist die Langzeitdokumentation „Mitgift“ – über die Zerstörung und den Wert der Umwelt in der (ehemaligen) DDR. Zum anschließendem Gespräch mit dem Regisseur und Steffi Lemke MdB sind alle eingeladen: Diejenigen, welche die Umweltzerstörung damals selbst erlebt haben. Und diejenigen, die sich deren Ausmaß nur noch schwer vorstellen können, wenn sie in Halle und Umgebung unterwegs sind.
Stadtvorsitzender Sebastian Kranich war bereits als Zeitzeuge bei einer Veranstaltung in Bitterfeld-Wolfen dabei. Dazu vom 07.11. die Pressemitteilung der Landtagsfraktion:
„Ich finde es gut, dass die bündnisgrüne Fraktion mit dieser Aktionswoche an bestimmte Orte geht und dort mit Zeitzeugen spricht, die die Veränderungen mit in Gang gebracht haben“, meint Zeitzeuge Sebastian Kranich. Zusammen mit Claudia Dalbert, und der bündnisgrünen Abgeordneten Verena Wicke-Scheil sowie dem Regisseur des Films „Mitgift“, Roland Blum, sprach er gestern im Städtischen Kulturhaus über seine Erinnerungen an die Wendezeit.
Über 25 Gäste waren der Einladung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution ins Städtische Kulturhaus in Bitterfeld-Wolfen gefolgt. Zum Start des Abends schauten sie alle gemeinsam den Film „Mitgift“. Der Film basiert auf den persönlichen Beobachtungen des Filmemachers Blum zwischen dem 3. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 in der damaligen DDR und erneuten Besuchen von Orten und Menschen zehn Jahre später.
„Die Umweltproblematik war in der Wendezeit ´89 eine wichtige Motivation, um für eine andere Wirtschaftsform zu kämpfen, die die Lebensgrundlagen erhält“, sagt die bündnisgrüne Politikerin Dalbert. „Die Aktionswoche ist auch unser Dank an die Menschen, die in der Wendezeit den Mut hatten, auf die Straße zu gehen und die Klugheit hatten, dies gewaltfrei zu tun – ohne sie wäre bündnisgrüne Politik heute hier in Sachsen-Anhalt nicht möglich.“
Diese Einschätzung teilt Zeitzeuge Kranich: „Die Wende ´89, die friedliche Revolution, all die Umweltfragen – das ist ein wichtiges Thema und deshalb ist die Veranstaltung so wichtig. Der Rückblick heute hier in Wolfen erinnert uns das Fotochemische Kombinat, die durften aufgrund der Belastungen für die Umwelt und die Gesundheit damals noch nicht einmal mehr mit Ausnahmegenehmigung produzieren.“
„Meine Intention des Filmes war es, den Menschen – ohne ihnen Vorwürfe zu machen – die Umweltbelastungen zu zeigen. Dabei spielt die Zeit für mich als Dokumentarfilmer einen wichtigen Faktor. Mit ihr kann ich Veränderungen visualisieren“, verrät Regisseur Blum.
Für die Besucherinnen und Besucher war der Abend eine gut durchdachte Veranstaltung. „Ich fand den Film absolut spannend, weil ich erst ´97 geboren bin. Von daher habe ich das gar nicht alles erlebt. Und jetzt hier zu sehen, wie Bitterfeld 1990 ausgesehen hat, das spornt mich immer wieder aufs Neue an, ökologisch zu denken, ökologisch zu leben“, erklärt Stephanie Petzold (Wolfen). Ähnlich äußert sich Claus-Jürgen Dietrich (Zerbst): „Die Aktionswoche der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist ein gelungenes Konzept, um dieses Jubiläum zu begehen. Gerade der lokale Faktor ist dabei sehr wichtig. Die Veränderungen in den Orten, wie jetzt beispielsweise Bitterfeld, stellt Kameramann Blum mit seinem Film in eindrucksvollen Bildern dar.“ Für Kerstin Schrowangen (Bitterfeld) ist es interessant zu sehen, wie sich die ganze Wende ´89 aus der Sichtweise der Umwelt abgespielt hat. „Gerade der Faktor der Langzeitdokumentation, Bilder aus der Wendezeit ´89 und der Vergleich mit Aufnahmen aus dem Jahr 2013, macht den Film dabei so eindrucksvoll.“
„Unsere Aktionswoche ist ein Erinnern an die Gründung, an die Ursprünge der Partei. Der Film und die Gespräche zeigen uns aber auch, welche Aufgaben wir für die Zukunft haben.“ Verena Wicke-Scheil, Abgeordnete der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.