Die Bilanz nach 20 Jahren Gentech-Anbau u. a. in den USA ist ernüchternd: Statt der Erträge sind der Pestizideinsatz und die Saatgutpreise massiv gestiegen. Wirkliche Erfolge bei Ertrag und Trockenheitsresistenz werden weiterhin mit konventioneller Züchtung erzielt. Die Landesregierung in Dresden hält die Gentechnik dennoch für eine „Zukunftstechnologie“, obwohl auch in Sachsen der Anbau von Gentech-Pflanzen aufgegeben wurde. Über 80 Prozent der Bevölkerung wollen keine Gentechnik auf dem Teller und auf dem Acker. Dennoch könnte schon 2015 in Deutschland der Gen-Mais „1507“ wachsen.
Die Bundesregierung hat die EU-Zulassung für den Genmais erst ermöglicht und gleichzeitig die Kennzeichnung für Gen-Pollen im Honig abgeschafft. Um davon abzulenken, unterstützt die Große Koalition nun den EU-Entwurf für neue Möglichkeiten nationaler Anbauverbote. Nach diesen Plänen werden Genpflanzen erst mal EU-weit zugelassen und dann müssen EU-Staaten, die der Gentechnik kritisch gegenüberstehen, als Bittsteller mit den Gentech-Konzernen über Anbauverbote verhandeln. Das gibt Monsanto und Co. faktisch die Macht, Zugeständnisse zu erpressen, wie etwa ein „Ja“ bei kommenden Zulassungsentscheidungen für Gentech-Pflanzen. Damit wäre eine Zulassungsflut für Gentech-Pflanzen programmiert. Europaparlament, Bundesrat, Umweltverbände und wir Grüne im Bundestag lehnen den EU-Vorschlag ab und fordern eine gründliche umfassende Risikobewertung für Gentechnik-Pflanzen, damit riskante Gen-Konstrukte gar nicht erst zugelassen werden.
In Halle wollen wir mit Ihnen und unseren Podiumsgästen – unter anderem Harald Ebner MdB, Steffi Lemke MdB und Dorothea Frederking MdL – folgende Fragen diskutieren:
•Welche Risiken drohen mit dem Anbau des Genmais 1507 für Mensch und Umwelt?
•Was steckt wirklich hinter dem neuen Vorschlag für nationale Anbauverbote?
•Wie halten wir Deutschland dauerhaft gentechnikfrei?
•Welche Alternativen haben wir zur Agrogentechnik?
Hierzu lädt Sie die Bundestagsfraktion der Grünen am Freitag, den 20. Juni, um 17.00 Uhr herzlich in das Kino ZAZIE (Kleine Ulrichstraße 22) ein.